Highland Dancing Highland Dancing

Scottish Highland Dancing




Ebenso wie das Bonecarving habe ich dieses Hobby aus einem Urlaub mitgebracht. Jetzt darf Jeder dreimal raten, wo ich da wohl gewesen bin! *grins*


Highland Games

Highland Games

Als ich 1998 mit dem Fahrrad in Schottland war, habe ich mir natürlich auch die Highland Games nicht entgehen lassen. Für diejenigen, die sich auf dieser Seite umsehen und noch nicht in Schottland waren, sei hier erklärt, daß die Highland Games aus sehr unterschiedlichen Wettkämpfen bestehen. Die meisten Leute verbinden damit vor allem die Wettkämpfe der starken jungen Männer, die im Kilt (Schottenrock) Baumstämme, Steine oder Metallklumpen durch die Gegend werfen. Denn viel mehr wird in Berichten meist nicht gezeigt. Die Spielregeln werden noch seltener erklärt. Ein weiterer Wettkampf, der vielleicht noch bekannt sein dürfte, ist der Wettstreit der Pipebands (Dudelsackgruppen) und Solopiper. Doch auf den Highland Games gibt es zusätzlich auch noch Wettkämpfe im Ringen, Tauziehen und auch Tanzen, dem Scottish Highland Dancing.



Highland Dancing lernen?

Und so habe ich bei einem solchen Event in einer Sporthalle fasziniert den jungen Mädchen und jungen Damen bei ihrem Wettbewerb zugesehen. Spontan packte mich die Lust dies auch zu erlernen. Aber wie, wenn man nicht in Schottland lebt? Denn leider ist diese Art des Tanzens in Deutschland nicht sehr verbreitet. Es gibt nur hin und wieder einen Workshop. Derzeit wird, nach meinem Kenntnisstand, kein regelmäßiger Kurs mehr angeboten. Vielleicht gibt es ja irgendwann wieder einen Kurs in meiner Umgebung??? Wenn ja, dann wäre ich froh, wenn mir jemand Bescheid gibt.


Competition in NZ

Ursprünglich dachte ich daran, mir diesen Tanz mit Hilfe von Büchern selbst beizubringen, doch meine Urlaubskasse machte mir einen Strich durch die Rechnung, bevor ich nach Literatur suchte. Selbst wenn ich danach gesucht hätte, hätte ich beim ersten Buch aufgegeben, denn diese Bücher sind für den Laien absolut unverständlich. Doch als ich damals aus dem Urlaub kam stolperte ich durch einen dummen Zufall über den einzigen regelmäßigen Kurs, der in Bonn stattfand. Dort habe ich auch ein Jahr lang mittrainiert, bis der Kurs ersatzlos gestrichen werden mußte, weil der Trainer wegzog. Aber diese zwei Semester haben sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es sehr anstrengend war.


Wie tanzt man Highland?

Aber jetzt wißt Ihr immer noch nicht, wovon ich eigentlich rede.

Worum geht es bei dieser Art von Tanz? Ist gar nicht so leicht zu erklären, aber ich will es mal versuchen.


Ursprung

Das Scottish Highland Dancing hat seinen Ursprung soviel ich weiß, im Ballett. Auch beim Highland Dancing gibt es verschiedene Fuß- und Armpositionen doch gibt es einen sehr entscheidenen Unterschied. Beim Ballett kommt es vor allem auf die grazile Bewegung in eine bestimmte Position hinein an. Beim Highland Dancing kommt es auf die Position selbst an, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht sein muß. Wenn man so will, dann ist Ballett eine harmonische und fließende Bewegung, das Highland Dancing dagegen ist eher von schnellen und abrupten Bewegungen geprägt. Dennoch kann dies bei guten Tänzern sehr elegant aussehen. Dafür braucht man zudem eine gehörige Portion Disziplin, denn die Technik hat es in sich.


Tanzen oder Hüpfen?


Immer schön die Fersen hoch halten

Damit ist das Scottish Highland Dancing jedoch noch nicht ausreichend beschrieben. Das Schwierigste kommt noch. Der gesamte Tanz wird (bis auf einzelne Schritte) auf dem Fußballen getanzt, d.h. die Ferse sollte so weit wie möglich vom Boden entfernt sein. Und als wäre das nicht schon anstrengend und schwierig genug, wird bei diesem Tanz auch noch fast die ganze Zeit gehüpft und gesprungen. Wer jetzt denkt, daß sei doch nicht schwer, der soll mal versuchen etwa 2 Minuten auf der Stelle zu Hüpfen und dabei die Ferse so hoch wie möglich halten, ohne dabei umzuknicken. Selbstverständlich versucht man ganz nebenbei auch noch so hoch wie möglich zu springen. Damit man das aber ohne Gelenkschäden übersteht, muß man dabei die richtige Technik anwenden. Man muß die Stöße beim Sprung abfangen können. Dies geht nicht, wenn man die Knie durchgedrückt läßt, das täte auf Dauer den Knien gar nicht gut! Das bedeutet jedoch, daß man die Sprungbewegung aus dem Oberschenkel ausführt. Das ist anstrengender, aber dafür gesünder!


Arme und Kopf

Hat man die Schritte und Positionen der Füße endlich einigermaßen im Kopf, und bekommt keine Knoten mehr in den Beinen, so erweitert man den Tanz um die Arm- und Kopfpositionen. Denn die Arme dürfen im Vergleich zum Irischen Tanz, den mancher von Riverdance oder Lord of the Dance kennen dürfte, nicht fehlen.


Musik


Und nicht die Schwerter treffen

Das Ganze wird selbstverständlich von Dudelsackklängen begleitet. Beim Highland Dancing gibt es mehrere verschiedene Tänze, bei denen jeweils bestimmte Schritte und Schrittkombinationen vorgeschrieben sind. Jeder Tanz hat seinen speziellen Song. Die meisten Tänze haben zudem eine Geschichte, die sie erzählen, bzw. aus der heraus sie entstanden sind. Der Schwerttanz (sword dance) entstand angeblich nach einem Kampf, nach dem der Gewinner die Säbel auf den Boden warf und über den gekreuzten Säbeln einen Freudentanz aufführte. Danach wurde dieser Tanz dann vor einem Kampf getanzt und es war ein schlechtes Omen auf den Ausgang des folgenden Kampfes, wenn dabei die Säbel berührt wurden. Auch heute noch liegen bei diesem Tanz zwei gekreuzte (stumpfe) Säbel auf dem Boden. Berührt man diese in einem Wettkampf, dann gibt dies Punktabzug.




Und das macht Spaß?


Ja, das macht Spaß!

Scottish Highland Dancing ist also nicht nur körperlich anstrengend, sondern verlangt dem Tänzer auch einiges an Koordinationsvermögen ab, wie Ihr gesehen habt. Und jetzt stellt sich die Frage, warum man sich das überhaupt antut. Die gleiche Frage stelle ich mir, wenn ich die Teilnehmer eines Marathons sehe. Die Antwort dürfte in beiden Fällen die Gleiche sein: Weil es Spaß macht! Das kann sich jetzt wahrscheinlich kaum jemand vorstellen, aber es ist tatsächlich so. Zumindestens hat es mir verdammt viel Spaß gemacht und den Mädchen, die ich in Schottland bei der Competition gesehen habe, hat es sicherlich auch Spaß gemacht, sonst hätten sie wohl nicht so lange trainiert, um dort teilnehmen zu können.





Competitions

Ich kann jedem Schottlandbesucher nur raten, sich so eine Competition anzusehen. Aber nicht nur in Schottland kann man Highland Dancer antreffen. In den Benelux-Ländern ist das Highland Dancing verbreiteter als bei uns und auch in Neuseeland sollte man sich die Gelegenheit des Besuchs einer Competition nicht entgehen lassen. Denn die Neuseeländer gelten als die besten Highland Dancer der Welt! Genaugenommen war Scottish Highland Dancing ein Männertanz, doch inzwischen tanzen ihn nur noch (meist junge) Mädchen. Jeder Junge, der dennoch bei einer Competition mitmacht, hat schon mal einen kleinen Bonus. Also, Männer dieser Welt, fangt an zu tanzen! *grins* Bei den Competitions bekommt jede(r) TeilnehmerIn eine Nummer, die am Kilt befestigt wird. (Bei einer Competition gehört selbstverständlich die traditionelle Kleidung dazu. Die kann man sich für diesen Anlaß aber auch bei anderen Tänzern, die schon öfter daran teilgenommen haben, leihen. Man muß nur welche kennen.) Die TänzerInnen treten in verschiedenen Kategorien an, je nach Altersgruppe und Könnensstand.

Ein Spaß für Jung und Alt! ;-)

So gibt es neben den kleinen Kids, die erst seit kurzem tanzen auch Erwachsene, die sehr gut sind. Bei denen lohnt sich das Zusehen besonders. Ich habe bisher hauptsächlich Kinder und Jugendliche beobachtet. Wenn man an einer Competition teilnehmen möchte, so braucht man nicht zwangsweise alle Tänze zu beherrschen. Man nimmt einfach nur an den Tänzen teil, die man zeigen möchte. Das kann durchaus auch nur ein einziger Tanz sein! Auf der Bühne tanzen meist drei bis vier Tänzer gleichzeitig, die von den Punktrichtern bewertet werden. Die Tänze sind hauptsächlich Einzeltänze, d.h. jeder tanzt für sich. Jeder Fehler wird mit Punktabzug bestraft, z.B. wenn man die Schwerter berührt oder wenn während des Tanzes der Schnürsenkel aufgeht! Selbstverständlich gibt es zum Schluß eine Siegerehrung. Schaut es Euch einfach mal an!

Falls Ihr mal einen Workshop in der Nähe habt, dann schnuppert doch mal rein und macht mit (und sagt mir Bescheid)! Es macht wirklich Spaß!





Zwei der Mädels auf den Fotos, die Ihr dort oben bewundern könnt, haben eine eigene (irische) Tanzgruppe namens "an macalla". Wenn Ihr wollt, dann könnt Ihr sie ja mal auf Ihrer Homepage (noch im Aufbau) besuchen: http://www.anmacalla.de



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