Mein erstes Bonecarving Mein erstes Bonecarving

Workshop





Das Rohmaterial

Für diejenigen, die noch etwas genauer wissen wollen, wie man aus einem unförmigen Stück Kuhknochen einen schönen Anhänger herstellt, will ich versuchen eine kleine Einführung niederzutippen. Inzwischen habe ich beim Schaffensprozess auch ein paar Fotos gemacht. Es handelt sich zwar nicht um eine fotografische Meisterleistung, aber es hilft vielleicht ein wenig der Vorstellungskraft auf die Beine. Wenn ich bessere habe, dann werde ich sie ersetzen. Vielleicht wagt sich ja jemand daran, es nachzumachen?!?!?!?



Design

Zum Workshop bringt man entweder schon eine Vorlage für sein eigenes Design mit, oder man kann sich vor Ort von Vorlagen inspirieren lassen und dann ein eigenes Design entwerfen. Vorsicht! Man muß das Design auch noch freihändig auf den Knochen übertragen können!

Design übertragen

Hat man sich für ein Design entschieden, dann geht es richtig los. Das Design wird zu allererst mit Bleistift auf den Knochen übertragen. Danach geht es dem Knochen an den Kragen!




Bearbeitung des Knochens


Nach dem Aussägen

Das Design wird mit einem schmalen Rand um das aufgezeichnete Design mit einer Laubsäge aus dem Knochen ausgesägt. Der Knochen läßt sich ähnlich wie Holz verarbeiten, z.B. mit Feilen und Schmirgelpapier!

Beim Feilen


Hat man die Grobform ausgeschnitten, so wird mit einer Feile weitergearbeitet. Der Rand wird solange gefeilt, bis die endgültige Größe erreicht ist.



Nur noch ein bisschen eckig

Je nach Design müssen Teile aus dem Knochen mit einem Dremel herausgefräst werden, wenn z.B. ein Teil des Knochens weiter hinten liegen soll. Mit einem Bohrer werden sämtliche Löcher hinein gebohrt, die man braucht, z.B. für die Öse für das Halsband oder sonstige Freiräume, die je nach Größe mit Feilen vergrössert werden..

Mit Paua

Mit kleinen Schlüsselfeilen werden alle Flächen in ihre Form gebracht, abgerundet und geglättet. Wenn man will kann man auch noch einen Freiraum ausfräsen, um ein passendes Stück Paua (Perlmuttmuschel) o. ä. einzusetzen. Zur Glättung verwendet man Schmirgelpapier in immer feinerer Körnung.Wenn alles glatt ist, dann setzt man das Muschelstück mit Zwei-Komponenten-Kleber in den Freiraum ein.



Zu guter Letzt wird der Knochen noch mit Metallpolitur, die man normalerweise für’s Auto verwendet, endgültig blank poliert! Überreste der Politur werden mit Babyöl entfernt.

Fertig

Nun fehlt nur noch das Halsband! Und dann ist es fertig, das eigene Bonecarving!





Mein Workshop

Ich hatte das Glück, daß ich an dem Tag die Einzige war und mich zudem mit dem Bonecarver auch noch auf Deutsch unterhalten konnte!!! Ich war mehr als überrascht! Ich hatte mit einem Maori oder wenigstens einem Kiwi gerechnet, doch bei meinem Bonecarver handelte es sich um einen Deutschen, der vor einigen Jahren nach NZ ausgewandert ist. Glück für mich, so konnte ich mir alles genau erklären lassen! Ich habe mich genau nach den Werkzeugen und Schmirgelpapierstärken erkundigt und wie man den Knochen vorbereiten muß! Denn dieser Teil entfällt beim Workshop, ist aber für das "alltägliche" Freizeitvergnügen unerläßlich. Leider ist es der bei weitem unappetitlichstes Teil dieses Hobbies!


Knochen vorbereiten

Beim Metzger muß man sich einen Oberschenkelknochen vom Rind besorgen. Dieser muß in Seifenlauge eingeweicht und von außen gesäubert werden. Außerdem muß man die Knochenenden absägen, was sehr anstrengend ist. Wenn Ihr Glück habt, dann macht der Metzger das bereits für Euch. Danach wird der Knochen (erneut mit Seifenlauge) von innen gesäubert, also das Knochenmark entfernt. Danach muß der Knochen 2 Wochen trocknen. Als letzten Schritt muß man den Röhrenknochen noch längs in "Scheiben" schneiden, damit man ihn in den Schraubstock spannen kann! Ein Oberschenkelknochen liefert dann Material für ca. sechs Anhäger, je nach Größe natürlich!

Doch auch die unappetitliche Vorbereitung des Knochens kann mich nicht von meinem "neuen" Hobby abhalten. Der Spaß beim Schnitzen überwiegt! Mich hat die Erfahrung fasziniert, wie aus der Gestalt, die in meinem Kopf entstanden war und die ich zweidimensional zu Papier gebracht hatte, ein materieller, dreidimensionaler Gegenstand wurde. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man zusehen kann, wie die eigene Idee Gestalt annimmt!

Viel Spaß beim Ausprobieren!



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