Das dürfte so manchen Leser jetzt beschäftigen, der diese Gruppe bisher noch nicht kannte. Und das ist eine gute Frage, denn das läßt sich nicht "mal so eben" erklären. Denn der WG-Virus, der viele Konzertbesucher befällt, wird durch mehrere Faktoren ausgelöst:
Wichtig ist zunächst, was die Jungs denn eigentlich singen. Sie singen a-cappella, d.h. sie singen (fast immer) ganz ohne Instrumente. Allein mit den Möglichkeiten, die ihnen die menschliche Anatomie bietet, machen sie Musik. Mich fasziniert dabei immer wieder, daß man nie das Gefühl hat, auch nur ein einziges Instrument zu vermissen. Hin und wieder kommen Percussion-Instrumente (Klanghölzer, Shaker o.ä.) zum Einsatz und bei CD-Aufnahmen auch schon mal ein Schlagzeug. Aber nur, wenn die WG meinen, daß es zum Song paßt.
Aber die Tatsache allein, daß die WG a-cappella singen, macht den Virus noch nicht aus. Da fehlt noch so Einiges. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß sie zum Großteil auf Deutsch singen. Denn die Texte sind einfach zu wichtig, als sich nur von der Musik berauschen zu lassen. Das aber auch genau das funktioniert zeigten die Konzerte in den U.S.A. und Kanada, wo die Leute zum Teil kein Wort Deutsch verstanden und sich dennoch köstlichst amüsierten. Die Texte stammen inzwischen zu 100% aus der eigenen Feder. Ab und zu jedoch findet eine bekannte Melodie mit neuem Text den Weg auf die Bühne.
Doch allein mit einer Melodie und einem Text ist es bei A-cappella-Musik nicht getan. Denn die Arrangements sind ein ganz besonders wichtiger Teil der Arbeit an den Songs. Auch diese Arbeit wird bei den WG in den eigenen Reihen geleistet. Durch die Arrangements entstehen mit den 5 Stimmen perfekt aufeinander abgestimmte Harmonien und Lautmalereien, die nicht auch nur ein einziges Instrument vermissen lassen. Diese Tatsache bringt mich auch nach 6 Jahren, in denen ich die Musik der Wise Guys jetzt schon kenne, immer wieder zum Staunen.
Dieses Gesamtkunstwerk kann man sich auf CD anhören und wird trotzdem noch nicht zwangsweise infiziert. Zumindestens geht es noch schlimmer! Ein ganz wichtiger Bestandteil des Konzertprogramms besteht in der Choreographie, die nicht unbedingt an ein Konzert einer typischen "Boygroup" erinnert, sondern eher auf die Texte abgestimmt ist! Denn selbst mit Headphones, die eine richtige Choreographie erst möglich machen, müssen sie immer noch genug "Puste" zum Singen übrig haben, um den Ton richtig zu treffen. Und das ist gar nicht mal so einfach, wenn man sich dabei viel bewegt. Weniger ist in diesem Fall wirklich mehr! Die Choreographie unterstreicht die Texte und sorgt bei fast allen Songs für eine große Portion Spaß. Denn unweigerlich mit der Choreographie ist das schauspielerische Moment in der Show verbunden. Die Mimik der Jungs sorgt immer wieder für spotanes Gelächter; sogar bei Mehrfachtätern, welche die Songs schon auswendig kennen. Jene sind daran zu erkennen, daß sie bereits von einem Ohr zum anderen grinsen, bevor überhaupt etwas zu sehen ist!
Doch selbst das alles macht noch kein WG-Konzert aus. Eine ganz wichtige "Zutat" im Konzertgeschehen fehlt noch! Die Anmoderation ist das "Salz" in der Suppe und macht den Besuch eines Konzertes zu einem "Comedy-Erlebnis". Nicht selten bekommen die Besucher am nächsten Tag Muskelkater im Zwerchfell auf Grund der häufigen Lach-Attacken. Bei den Moderationen erkennt man die "alten Hasen" noch besser, denn sie gackern schon, wenn die "Frischlinge" noch bedächtig zuhören. Ein WG-Konzert ist somit ein perfektes Medikament gegen schlechte Laune und Stress. Garantiert!
Und zu guter Letzt kommen die Wise Guys nach dem Konzert noch zum sogenannten "Afterglow". Das bedeutet, daß sie nach einer kurzen Verschnaufpause in's Foyer (meist da wo die Theke zu finden ist) und geben bereitwillig Autogramme, lassen sich auf Fotos bannen und unterhalten sich mit den Konzertbesuchern, die noch geblieben sind und ihre Eindrücke vom Konzert weitergeben wollen. Welche Band zeigt sich seinem Publikum sonst noch so verbunden???
Wer jetzt so neugierig geworden ist, daß er noch vor seinem ersten Konzert schon einen Vorgeschmack braucht, dem sei die Live-CD oder die DVD an’s Herz gelegt. Dort sind auch die Anmoderationen zu genießen. Doch die allerbeste Lösung stellt ein spontaner Konzertbesuch dar. Denn die Jungs sind in ganz Deutschland unterwegs.
Wer sich bis hierher durchgekämpft hat, der hat womöglich die
folgenden Fragen:
Wie heißen die denn alle?
Wer macht was?
Für diesen Fall hab ich ein kleines "Suchbild" erstellt!